Warum gewöhnliche Bohrer sofort kaputtgehen
Gehärteter Stahl (wie Bolzen der Güteklasse 8, Messerklingen oder Blattfedern) hat eine hohe Rockwell-Härte. Wenn Sie versuchen, ihn mit einem standardmäßigen HSS-Schwarzoxid-Bohrer zu bohren, entsteht durch die Reibung sofort enorme Hitze.
Da Standard-HSS bei etwa 500 °C seine Härte verliert, wird die Schneide buchstäblich weich und rundet sich ab. Sie schneiden nicht mehr, sondern führen eine Reibschweißung durch.
M35 (5 %) vs. M42 (8 %) Kobalt
Die Lösung ist Kobalt. Kobalt erhöht die „Rothärte” des Stahls, sodass er auch bei glühender Hitze hart bleibt.
M35 Kobalt (5 %)
Die Wahl der Profis.
- Kann Edelstahl, Gusseisen und mittelharten Stahl bohren.
- Robust genug für den Einsatz in Handbohrmaschinen, ohne leicht zu brechen.
- Leichter zu schärfen als M42.
M42 Kobalt (8 %)
Die Wahl des Maschinisten.
- Bohrt die härtesten Metalle (Inconel, Titan, gehärteter Stahl).
- Spröder: Vermeiden Sie nach Möglichkeit die Verwendung in einer Handbohrmaschine. Jedes Wackeln führt zum Abbrechen der Schneidkanten.
- Am besten für Bohrmaschinen geeignet.
Technik: Druck, Geschwindigkeit und Hitze
Das Bohren von gehärtetem Stahl ist kein Wettrennen. Es ist ein langsamer, kräftiger Druck.
- Zentrierstift: Sie MÜSSEN einen Zentrierstift verwenden, um ein Verrutschen des Bohrers zu verhindern.
- Niedrige Drehzahl: Beachten Sie unsere Tabelle zu Drehzahlen und Vorschüben. Denken Sie an „niedrige Gangstufe”.
- Hoher Druck: Sie müssen so fest drücken, dass der Bohrer kontinuierlich Späne und keinen Staub erzeugt. Wenn Sie Staub sehen, reiben Sie (Verfestigung).
- Kühlmittel: Halten Sie es feucht. Hitze ist der Feind.
Wann sollte auf Hartmetall umgestellt werden?
Wenn „Kobalt“ nicht funktioniert, ist der Stahl möglicherweise vollständig gehärtet (60+ HRC). In diesem Fall versagt HSS (sogar M42).
Sie benötigen einen Vollhartmetall- oder Hartmetallbohrer. Verwenden Sie diese nur in einer Bohrmaschine. Sie sind extrem hart, zerbrechen jedoch wie Glas, wenn Sie sie kippen.