Die Geometrie: 118° vs. 135
Der Spitzenwinkel eines Bohrers bestimmt, wie viel von der Schneide gleichzeitig mit dem Material in Kontakt kommt.
118° Spitze (Standard)
- Form: Spitzere, steilere Konusform.
- Am besten geeignet für: Weiche Materialien (Holz, Kunststoff, Aluminium, Weichstahl).
- Physik: Die steilen Seiten helfen dabei, den Bohrer in weiche Löcher zu führen.
135° Spitze (für hohe Beanspruchung)
- Form: Flacherer, breiterer Kegel.
- Am besten geeignet für: Harte Materialien (Edelstahl, Gusseisen).
- Physik: Es greifen mehr Schneidkanten gleichzeitig, wodurch das erforderliche Drehmoment pro Zoll für harte Metalle reduziert wird.
Was ist eine „Split Point“-Spitze?
Standardbohrer haben in der Mitte eine „Meißelkante”, die nicht wirklich schneidet, sondern nur kratzt. Dadurch ist ein erheblicher Druck erforderlich, um in das Metall einzudringen.
Eine Split Point (oft als strenge 135°-Split Point bezeichnet) schleift diese tote Zone weg und schafft zwei zusätzliche Schneidkanten in der Mitte.
Ergebnis: Der Bohrer schneidet bei Kontakt. Zum Bohren ist 50 % weniger Schubkraft (Druck) erforderlich.
Das „Walking”-Problem
Haben Sie schon einmal versucht, ein Metallrohr zu bohren, und der Bohrer ist über die Oberfläche gerutscht und hat die Farbe zerkratzt? Das wird als „Walking“ bezeichnet.
- Standardspitze: Verrutscht leicht. Erfordert in der Regel eine Zentrierpunkt-Eindrückung zum Starten.
- Split Point: Selbstzentrierend. Greift sofort. Kein Körner erforderlich. Ideal für abgerundete Oberflächen wie Rohre.
Schnellauswahlhilfe
| Anwendung | Empfohlene Spitze |
|---|---|
| Holz / Heimwerken | 118° Standard |
| Aluminium | 118° Standard |
| Weichstahl (kohlenstoffarm) | 118° oder 135° |
| Edelstahl | 135° Split Point (obligatorisch) |
| Gekrümmte Oberflächen (Rohr) | 135° Split Point |