Der Feind: Kaltverfestigung
Edelstahl (insbesondere die Sorten 304 und 316) hat eine unangenehme Eigenschaft, die als Kaltverfestigung bezeichnet wird. Wenn Sie ihn durch Reibung erhitzen, verändert sich seine Kristallstruktur und er wird härter.
Wenn Sie Ihren Bohrer zu schnell laufen lassen (hohe Drehzahl) und nicht genügend Druck ausüben, reiben Sie nur das Metall und erzeugen Wärme. Sie härten den Stahl buchstäblich, während Sie versuchen, ihn zu schneiden. Augenblicke später glüht Ihr Bohrer rot und ist unbrauchbar.
Der Mythos der Titanbeschichtung
Viele Heimwerker kaufen „goldene” Bohrer mit der Aufschrift „Titan” und denken, dass sie aus Titan bestehen. Das ist jedoch nicht der Fall.
Es handelt sich in der Regel um billige Schnellarbeitsstahlbohrer (HSS 4241) mit einer mikroskopisch dünnen Schicht aus Titannitrid (TiN)-Lack.
Das Problem: Sobald Sie mit dem Bohren von Edelstahl beginnen, nutzt sich diese Beschichtung an der Spitze ab. Zurück bleibt weicher, billiger Stahl gegen harten Edelstahl. Das ist ein Rezept für Misserfolg.
Warum Kobalt König ist (M35 vs. M42)
Für Edelstahl benötigen Sie Kobaltbohrer. Im Gegensatz zu Beschichtungen wird Kobalt in die Stahllegierung selbst eingeschmolzen.
- M35 (5 % Kobalt): Der Industriestandard. Verbessert die „Rothärte” (die Fähigkeit, bei hohen Temperaturen hart zu bleiben). Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Profis.
- M42 (8 % Kobalt): Noch höhere Hitzebeständigkeit. Härter, aber spröder. Wenn Sie eine Handbohrmaschine verwenden und wackeln, kann M42 brechen. Am besten für Bohrmaschinen geeignet.
Drehzahl-Leitfaden für Edelstahl
Langsamer! Sie müssen Edelstahl mit 50 % der Geschwindigkeit von Weichstahl bohren.
| Bohrergröße | Drehzahl (Weichstahl) | Drehzahl (Edelstahl) |
|---|---|---|
| 3 mm (1/8") | 2500 | 1200 |
| 6 mm (1/4") | 1200 | 600 |
| 10 mm (3/8") | 800 | 400 |
| 13 mm (1/2") | 600 | 300 |